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1923 – 1973

Der erste Weltkrieg war vorbei, und das Wandern wurde nicht nur des Müllers Lust. Für viele wurde die Natur eine Fluchtburg aus dem politischen Durcheinander, für manche auch das Wandern zu einer Weltanschauung. Das Wasserwandern und der Kanu- und Segelsport hingegen waren und sind bis heute ein besonderes Gebiet für alle geblieben, die in individueller Freiheit, aber in gleichgesinnter Gemeinschaft die Schönheiten der Natur und zugleich den Kampf mit Wind und Wellen lieben. Hierbei kamen gerade das beim Binnenländler vielfach ausgeprägte Fernweh und nicht zuletzt ein tüchtiger Schuss Abenteurerlust zum Tragen.

So fanden sich schon im Jahre 1919 einige Leute zusammen und erfreuten sich gemeinsam mit Jollensegeln und Kanuwandersport, bis sie sich am 27. April 1923 in der Wohnung des Kameraden Hermann Hill zu einer Vereinsgründung entschlossen. Hier wurde der Duisburger Kanuclub aus der Taufe gehoben.

Das Gründungsprotokoll nennt folgende Namen: Hermann Hill, Ernst Landwehr, Fritz Brockerhoff, Wilhelm Langer, Heinrich Adams, Martha Steinhauer, Martin Lackmann, Bernhard Castor und Gerhard Rieger. Man trägt schon seit jeher den Deutschen den Hang zur Vereinsmeierei nach. Aber wenn ein Verein, so wie heute der DKSC, erst einmal fast 100 Jahre besteht, dann hat sich wohl gezeigt, dass dahinter mehr als reine Vereinsmeierei stand, zumal der DKSC sich heute mit einer beeindruckenden Mitgliederzahl und einer regen Aktivität präsentiert.

DKSC Gründungsmitglieder

Aber wie heute, so war es auch damals: Jeder „Verein“ wird erst dann ein richtiger Verein, wenn er das „e. V.“ hinter seinem Namen tragen kann und damit zu einer rechtlichen Körperschaft geworden ist. Vorher aber muss man eine Satzung aufstellen, die dann auch den Segen des Amtsgerichts bei der Eintragung in das Vereinsregister erhält.
In einer Chronik zum 50jährigen Jubiläum lesen wir darüber folgendes:

Die ersten Satzungen wurden am 1. 4. 1923 aufgestellt… Dann wurde am 28. 12. 1923 unter der Nr. 156 die Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichts Duisburg bewirkt.

Der Kuriosität halber sei erwähnt, dass die Gebühr für diese Eintragung 65 Milliarden Mark betrug. Dabei sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass zu dieser Zeit eine Festsetzung der Beiträge überaus schwierig war, da bei dem starken Verfall der Deutschen Mark in der Inflation die Vereinskosten einfach nicht mehr aufzubringen waren. Man einigte sich damals auf einen Beitrag, der . . .dem Einkommen eines Angestellten über 25 Jahre der nordwestlichen Gruppe… und dem daraus entsprechenden Stundensatz von 320 000,- Reichsmark entsprach. Jugendliche brauchten als Monatsbeitrag sogar nur die Hälfte, also 160 000,~ zu bezahlen!

Zu einem gestandenen Kanu- und Segelclub gehören Bootshaus und Clubhaus wie das Amen zur Kirche. Mehr aber als alle Daten der Chronik zeigt die Geschichte der Mühen um ein geeignetes Haus nicht nur die zahlenmäßige Entwicklung des DKSC, sondern vor allem den durch alle Krisen hindurch ungebrochenen Einsatzwillen und Gemeinschaftssinn aller Mitglieder.

Die „RheinIust“, das erste Vereinslokal

Auch hier spricht der Bericht anläßlich des 25]ährigen Jubiläums für sich: Die größte Sorge des Vereins war die Errichtung eines Bootshauses. Die Boote waren an verschiedenen Stellen untergebracht. Damit war ein geregelter Vereins- und Sportbetrieb nicht durchzuführen. So beschloss man am 3. 2. 1924, die Kegelbahn der Gaststätte „Rheinlust“ in Duisburg-Wanheim als Bootsunterkunft und die Scheune dort selbst als Umkleideraum herzustellen. In diese Gaststätte wurde auch das Vereinslokal gelegt.Dies konnte damals aber kein Dauerzustand bleiben.

Das Bootshaus in Ehingen

Nachdem durch Spenden von Mitgliedern und Gönnern und durch Zeichnen von Anteilscheinen die ersten Baukosten herbeigeschafft waren, wurde am 1. 7. 1930 ein Gelände in Duisburg-Ehingen von den damaligen Mannesmann Röhrenwerken gepachtet. An einer der schönsten Stellen des Duisburger Rheinufers, umrahmt von altem Eichenbaumbestand, Grünplätzen und Gartenanlagen, entstand im freiwilligen Arbeitsdienst die neue Anlage, bestehend aus Bootshalle, Wasch- und Umkleideräumen sowie einem Aufenthaltsraum mit Blick auf den Rhein.

Anfang 1931 wurde das teil fertige Bootshaus bezogen. Die offizielle Einweihung fand – nach Fertigstellung des Aufenthaltsraumes – am 2. 9. 1933 statt. Die Betreuung übernahm die Familie Hagen, allen alten Mitgliedern noch in bester Erinnerung. Das Ende kam im Februar 1944, als das Bootshaus von Artillerie getroffen wurde und vollständig nieder brannte. Der Vereinsbetrieb erlahmte im 2. Weltkrieg praktisch völlig, 98 Prozent der männlichen Mitglieder waren eingezogen.

Neubeginn in Duisburg-Wanheim

Zuerst fingen wir im Bunker an, dann 1952 im Clubhaus Kalkumer Straße. Die erste Mitgliederversammlung fand am 18. 8. 1946 statt, nachdem die Militärregierung dem Verein die Lizenz erteilt hatte. Bootshaus vernichtet, Pachtgelände trotz Widerspruch an den Eigner zurückgefallen – das war die Lage. Nachdem bis zum Frühjahr 1948 vergeblich auf einen Neubeginn in Ehingen gehofft worden war (in diesem Jahr beging man das 25jährige Jubiläum), war man gezwungen, einen Bunker am Eichelskamp, hart am Rhein gelegen, als Bootslager herzurichten, um den Sportbetrieb weiterführen zu können.

Doch schon einmal hatte der Verein gezeigt, dass er aus eigener Kraft ein Bootshaus schaffen konnte. Mit dem gleichen Elan, gefördert durch die Hilfe zahlreicher Gönner, ging es an den Neubau des jetzigen Clubhauses mit Bootshalle und Nebenräumen an der Kalkumer Straße in Duisburg-Wanheim, das dann ab 1952 die Heimat des Clubs bis auf den heutigen Tag wurde.Durch die ständige Zunahme der Mitgliederzahl, aber insbesondere durch die Unmöglichkeit, der immer stärker werdenden Seglerschar ein Segelrevier auf dem Rhein zu bieten (der Rhein ist von Ehingen bis Baerl wasserpolizeilich für den Segelsport gesperrt), ergab sich für die Zukunft die Notwendigkeit, neue Pläne zu erstellen, für ein Bootshaus an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg-Wedau. Die Bauvorbereitungen sind bereits im Gange.

1973 – Heute

So kam es im Jahr 1957 dazu, dass man sich auch dem Deutschen Segelerverband anschloss und so wurde aus dem DKC der Duisburger Kanu und Segel Club e.V. mit Sitz an der Sech Seen Platte im Duisburger Süden. Wo bereits im Jahr 1971 die ersten Stege gebaut werden, welche dann im Jahr 1972 vom damaligen Oberbürgermeister Masselter eingeweiht werden. Das Segeln auf dem Masurensee kann beginnen.

Der DKSC wächst so schnell das schon im Jahr 1973 die Zahl der Mitglieder auf über 500 ansteigt und man sich dazu entschließt, noch einen dritten Steg zu bauen um der großen Anzahl an Booten gerecht zu werden. Da man für so viele Mitglieder eine geeignete Herberge benötigt, wird im Jahr 1974 der Grundstein für das neue Clubhaus am Strohweg gelegt.

Zwischen 1980 und Anfang der Neunziger Jahre wird das Revier weiter ausgebaggert, die Insel entsteht. Nicht mehr alle Seen sind von den Vereinen zu befahren. Mitte der Neunziger übernimmt der DKSC das gesamte Haus, die DLRG und die Angler konnten sich anderweitig nieder lassen. Es folgen Umbauten, es gibt ein neues Geschäftszimmer. Ein wichtiger Grundstein für die Jugendarbeit ist der endlich fertige Jugendraum. Hier können ab sofort nun Ausbildung, Training und Vergnügen vereint werden. 1983 gründeten einige Mitglieder den DKSC Shaty Chor, welcher seither jeden Donnerstag zum üben einlädt und regelmäßig gut besuchte Hafenkonzerte im DKSC veranstaltet.

Mittlerweile liegen in der Kanuhalle stolze 100 Boote. Die Kanuten sind auf vielen Flüssen in der ganzen Republik unterwegs. An allen 4 Stegen gibt es über 150 Wasserliegeplätze und an Land ca. 40 Landliegeplätze. Der DKSC kann eine Halle naheliegend pachten um dort genug Platz für alle Schiffe im Winter zu schaffen.

Mit der Jahrtausendwende kommen auch moderne Schiffe in den DKSC. So sind heute neben den klassischen Bootsklassen auch Skiffs oder Sportliche Kajütboote keine Seltenheit. Das Blaue Band der Sechs Seen Platte wurde wieder ins Leben gerufen und gibt auch dem Freizeitsegler die Möglichkeit mal an Regatten zu beteiligen. Seit dem Jahr 2000 hat der DKSC auch eine Webseite und ist weltweit zu erreichen.

Die im Jahr 1971 gebauten Stege wurden nach und nach ersetzt und so konnte man dem stetigen Zuwachs an Booten gerecht werden. Regelmäßig in jedem Jahr finden Segelscheinkurse für groß und klein statt. Traditionell wird am 1. Mai getauft.

Das der Segelsport längst kein elitärer Sport ist zeigen die Duisburger vereine seit dem Jahr 2009 mit der Veranstaltung „Duisburg Segelt“. Dazu treffen sich alle Segler aus der Umgebung um an Regatten teil zu nehmen oder die Bürger zum Schnuppersegeln einzuladen. Wir freuen uns auf das Jahr 2013, in dem wir dann unser 90 jähriges Jubiläum feiern können.

(Auszüge aus den Chroniken der letzten Jubiläen.)