Die 132. Travemünder Woche ist mit den ersten Rennen am Samstag den 24.07.2021 gleich voll durchgestartet. Eine moderate Brise aus östlichen Richtungen drückte eine stattliche Welle in die Lübecker Bucht, die sich gerade auf der landnahen Bahn steil aufbaute. Am Ende standen aber drei Wettfahrten in der Liste, die Gesamtwettfahrtleiter Anderl Denecke am Abend schon mal sehr glücklich aussehen ließen.
„Das waren tolle Bedingungen heute. Wenn es Bruch gab, dann lag es am Material und nicht an den Windbedingungen. Mit diesem ersten Tag können wir sehr zufrieden sein. Wir haben das volle geplante Programm geschafft“, so Denecke. Gemeinsam mit DSV-Präsidentin Mona Küppers hatte sich Anderl Denecke einen direkten Eindruck auf der Bahn verschafft. Für den weiteren Verlauf am Sonntag ist eine genaue Wetterbeobachtung notwendig, denn die Wetterlage wird instabil.
Nur ein kleines Feld der J/22 ist in diesem Jahr zu den German Open nach Travemünde gekommen. „Dieses Jahr läuft anders als geplant, aber das gilt für viele andere Klassen auch, berichtet Thomas Lösch, der Schatzmeister der J/22-Klasse und TW-Führender nach dem ersten Tag. In den kommenden Jahren hofft er wieder auf einen Aufschwung: „Diesmal war es für viele wohl schwierig mit der Ferienplanung. Aber in zwei Jahren würden wir gern mit mindesten 25 Booten zur TW kommen, mit Teilnehmer aus Frankreich, den Niederlanden, den USA, Kanada und von den Cayman Islands.“ Grund ist die Weltmeisterschaft, die gerade für 2023 nach Travemünde vergeben worden ist.
Trotz der wechselhaften Bedingungen am Sonntag den 25.07.2021 waren die Crews zufrieden, dass Wettfahrtleiter Uwe Wenzel noch eine weitere Wettfahrt segeln ließ. „Am Samstag waren es Weltklasse-Bedingungen. Heute bei weniger Wind war es auch gut.
Der Starkregen hatte sich gerade verzogen, die Sonne brach durch die Wolken, aber das nächste Donnergrollen rollte bereits heran, als die J/22 zu ihrer Siegerehrung bei der 132. Travemünder Woche schritten. Es war das typische Tagesszenario des dritten Regattatages, der geprägt war von Wetterextremen, die keine Rennen zuließen.
Ohne weiteres Tagesrennen durfte sich die Mannschaft um Thomas Lösch die Siegtrophäe der J/22 abholen. „Es ist natürlich schön, Erster zu sein. Aber noch schöner wäre es
gewesen, aufs Wasser zu gehen. Denn darum sind wir schließlich hier. Der erste Tag entschädigt aber für vieles. Da hatten wir tolle Rennen bei einer Travemünde typischen
Ostseewelle“, sagte Thomas Lösch, bevor er sich auf den Heimweg nach Duisburg machte.
Nach dem Saison-Höhepunkt der Klasse zur Travemünder Woche hofft er, dass noch Regatten in Hamburg und Duisburg ausgetragen werden können.
Ein Bericht von Thomas Lösch
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